Nach ihrem Erfolg mit „Frau Müller muss weg“ widmen sich die Erfolgs-Dramatiker Lutz Hübner und Sarah Nemitz in „Wunschkinder“ erneut dem Thema Elternschaft. Nur dass es diesmal – nach dem Motto »kleine Kinder, kleine Probleme, große Kinder, große Probleme« – um 19-Jährige und ihre Eltern geht.
Bettine und Gerd wollen nur das Beste für ihren Sohn Marc. Doch der stellt sich ein halbes Jahr nach dem Abi immer mehr als Problemfall heraus – zumindest aus Sicht der Eltern: Scheinbar ohne Plan und ohne Initiative sitzt Marc zuhause und zeigt sich an kaum etwas interessiert als an Essen, Schlafen und Feiern. Besonders Vater Gerd, dem pragmatischen Karrieremenschen, fehlt jedes Verständnis für Marcs Faulenzerei – schließlich muss er das alles bezahlen. Doch Druck hilft nicht, und einfach raushalten, wie Bettines alleinerziehende Schwester Katrin vorschlägt, kommt auch nicht in Frage. So hadern sie, und fragen sich, was sie falsch gemacht haben. Dann lernt Marc Selma kennen, die aus finanziell prekären Verhältnissen kommt und mit beiden Beinen im Leben steht. Sie holt an der Abendschule gerade ihr Abi nach, hat zwei Jobs und kümmert sich auch noch um ihre psychisch labile Mutter Heidrun. Aus den beiden ungleichen 19-Jährigen wird ein Liebespaar; bald wollen sie sogar zusammen ziehen. Doch als Selma ungeplant schwanger wird, ändert sich mit einem Mal alles. Schnell kollidieren Bettines und Gerds Planungs- und Kontrolldrang, Heidruns hilflose Sorge, Selmas Wunsch nach Eigenständigkeit und Marcs Überforderung. Der vorprogrammierte Konflikt entlädt sich schließlich mit unerwarteter Heftigkeit und Konsequenz…
„Wunschkinder“ illustriert auf eindrückliche Weise die Schwierigkeiten und Nöte, denen sich (Helikopter-)Eltern gegenübersehen, wenn ihre Kinder erwachsen werden. Es handelt vom Zusammenprallen unterschiedlicher Lebensentwürfe, von der schwierigen elterlichen Gratwanderung zwischen Kümmern und Loslassen – und von den damit verbundenen Fallstricken und Konflikten, die das durchaus auch einsame Leben aller Beteiligten im Stück nachhaltig prägen. Die komisch-tragische Familienstudie inszenierte der bekannte Regisseur Volker Hesse; den Familienvater Gerd spielt TV-Star Martin Lindow.
Einführungsvortrag: 19:00 Uhr im Kleinen Saal
JUNGE BESUCHER: Schüler, Auszubildende, Studierende, Bundesfreiwilligendienstleistende, FSJler bis 29 Jahre erhalten Karten zum Preis von 8,00 € im Vorverkauf in den Kategorien B, C, D; an der Abendkasse für alle Plätze nach Verfügbarkeit.
Diese Vorstellung wird über das Programm NEUSTART KULTUR durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.